Ich habe eine kleine Analyse von Erfolgswahrscheinlichkeiten von verschiedenen Typen von Volksabstimmungen in der Schweiz gemacht (Daten vom Bundesamt für Statistik). Berücksichtigt sind alle Abstimmungen seit 1848 (ausgenommen Kanton Jura):

  • 218 obligatorische Referenden
  • 181 fakultative Referenden
  • 193 Volksinitiativen


Der linke Plot zeigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Volksabstimmung angenommen wird. Unterschieden werden die drei Typen: Obligatorische Referenden, Fakultative Referenden und Volksinitativen (ohne Gegenvorschlag)

In allen Kantonen haben obligatorische Referenden die höchste Wahrscheinlichkeit angenommen zu werden (alle über 50%). Fakultative Referenden haben ebenfalls eine relativ gute Chancen um angenommen zu werden, während die Chancen von Volksinitiativen deutlich schlechter sind.

Der rechte Plot zeigt das Verhältnis der Wahrscheinlichkeiten zwischen obligatorischen Referenden und Volksinitativen. Also Prozent angenommene obligatorische Referenden dividiert durch Prozent angenommene Volksinitiativen.

In Jura, Genf und Tessin ist der Unterschied zwischen obligatorischen Referenden und Volksinitiativen am kleinsten. Dort sind die Chancen von Volksinitiativen weniger als drei mal schlechter im Vergleich zu obligatorischen Referenden.  In Thurgau dagegen sind die Chancen von Volksinitativen mehr als siebenmal schlechter als von obligatorischen Referenden. Interessant ist, dass bei eher konservativen Kantonen wie Schwyz, Uri oder Appenzell Innerrhoden Voksinitiativen relativ gute Chancen haben. Zumindest im Vergleich mit Referenden.